Das Fahrtgebiet Karibik und Nordamerika besteht im Grunde aus fünf voneinander unabhängigen Fahrtgebieten. Wegen der Bedeutung für den deutschen Kreuzfahrtmarkt insgesamt (Nachfrage und Passagierzahlen in der gesamten Region) werden die im Folgenden aufgelisteten Fahrtgebiete zusammengefasst, wobei das Fahrtgebiet der Karibik aufgrund der Bedeutung für den US-amerikanischen Markt näher betrachtet wird.

  1. Karibik, östlicher Teil und westlicher Teil
  2. Ostküste USA und Kanada
  3. Westküste Kanada und Alaska
  4. Westküste USA und Mexiko

Zwar hat die Karibik nicht die geschichtliche und kulturelle Vielfalt einer Mittelmeerkreuzfahrt, jedoch bietet sie die idealen Klimabedingungen und Traumstrände als Ausgangsbedingungen für einen erholsamen Urlaub. Auch die kulturellen Einflüsse der einzelnen Inseln sind sehr vielfältig. Briten, Franzosen, Holländer und Spanier haben hier ihre Spuren hinterlassen.


Geografie

Die Karibik wird im Norden als Golf von Mexiko von den USA, im Westen von den mittelamerikanischen Ländern und im Süden von Kolumbien und Venezuela begrenzt. Die Inselketten der Großen und der Kleinen Antillen, auch als Westindien bezeichnet, sowie die Bahamas grenzen die Karibik im Osten zum Atlantik ab.
Die umfangreiche Kreuzfahrtregion der Karibik wird daher in drei Fahrtgebiete unterteilt:

  • westliche Karibik
  • östliche Karibik
  • südliche Karibik

kari cuba inhaltZur westlichen Karibik zählt man in allererster Linie die Inseln der Großen Antillen wie Kuba, Hispaniola mit der Dominikanischen Republik und Haiti sowie die Cayman Islands und Jamaika. Die Südstaaten der USA, der mittelamerikanische Festlandssockel mit Mexiko und die Halbinsel Yucatán mit Belize sind ein weiterer Teil der westlichen Karibik. Die östliche Karibik bildet die sich von Nord nach Süd erstreckende Inselkette der Kleinen Antillen mit den Amerikanischen und Britischen Jungferninseln im Norden, über das Niederländische Sint Maarten, die ehemals britischen Inseln Antigua, St. Kitts und Nevis sowie die französischen Inseln Guadeloupe und Martinique bis zu Barbados und Grenada im Süden. Die südliche Karibik ist durch die mittelamerikanischen Staaten, vor allem Costa Rica und Panama, die südamerikanischen Städte Caracas und Cartagena sowie durch die so genannten ABC-Inseln (Aruba, Bonaire und Curacao) gekennzeichnet.


Kreuzfahrtart

Gerade in der kalten Jahreszeit überwintern immer mehr Kreuzfahrtschiffe in dieser Region und befahren die unterschiedlichsten Routen zwischen den 35 Inselstaaten. Die meisten Reedereien bieten Kreuzfahrten in der Karibik an. Dies liegt zum einen daran, dass mit den USA der weltweit größte Kreuzfahrtmarkt in der Nähe ist und zum anderen sind hier die klimatischen Bedingungen optimal. Die Region zwischen den USA und Südamerika ist eine der am meistbefahrenen Kreuzfahrtgebiete der Welt. Dabei fahren die Mega-Schiffe der Zeitgemäßen Kreuzfahrt vor allem auf den „Rennstrecken“ zwischen den größeren Häfen Floridas, Cozumel, Jamaika und den Bahamas oder ab Puerto Rico zu den Inseln der Kleinen Antillen.
Viele kleinere Schiffe hingegen sind auf attraktiven Routen abseits des Massenmarktes unterwegs. Das Angebotsspektrum umfasst alle Marktsegmente der Klassischen und Zeitgemäßen Kreuzfahrt auf allen Schiffskategorien und Schiffsgrößen, von eleganten Yachten, Großseglern und Clubschiffen bis zu modernen Komfortschiffen und Luxuskreuzfahrtschiffen.


Ausgangshäfen

Zu den wichtigsten Abfahrtshäfen einer Karibik-Kreuzfahrt gehören Fort Lauderdale, Miami und Port Canaveral an der Westküste Floridas. Aber auch San Juan auf Puerto Rico oder Santo Domingo in der Dominikanischen Republik sind Ausgangspunkte für Kreuzfahrten. Der Ausgangspunkt einer Kreuzfahrt durch die östliche Karibik ist größtenteils Miami bzw. Fort Lauderdale, jedoch beginnen und enden die Touren durch die Ostkaribik oftmals auch in San Juan auf Puerto Rico. La Romana in der Dominikanischen Republik wird von AIDA Cruises während der Wintermonate als Basishafen genutzt.


Kreuzfahrtdauer

Da die US-Amerikaner einen relativ kurzen Jahresurlaub haben, werden zahlreiche Kreuzfahrten auch mit einer Dauer von nur vier bis sechs Tagen angeboten. Die durchschnittliche Turnusfahrt dauert etwa sieben Tage. Weiterhin werden Kreuzfahrten auch mit einer Dauer von zehn, zwölf oder 16 Tagen angeboten.


Reisezeit

Die Karibik ist eine Ganzjahresregion, wobei die Monate Juni bis November zur Hurrikansaison gezählt werden. Daher ist die beste Reisezeit und somit auch eine sehr stark geprägte Hochsaison das Winterhalbjahr von Ende November bis Mitte April. Hier herrschen angenehme Luft- und Wassertemperaturen von 25° C bis 27° C.


Destinationen

Die Ziele der Karibik sind so zahlreich wie die Inseln. Sie reichen in den Großen Antillen mit den spanisch geprägten Inseln von Puerto Rico mit San Juan, der Dominikanischen Republik bis Kuba mit Havanna. Weitere Kreuzfahrtziele sind Jamaika und das Steuerparadies Cayman-Islands. Eine der wichtigsten Stationen auf einer Kreuzfahrt in der westlichen Karibik stellt die mexikanische Insel Cozumel dar. In der östlichen Karibik befinden sich Anlaufhäfen auf den Inseln der Kleinen Antillen mit Inselgruppen der Leeward und Windward Islands wie beispielsweise den Virgin Islands, St. Martin, Antigua, Guadeloupe, Dominica, Martinique, St. Lucia, Barbados, St. Vincent und Grenada sowie Trinidad und Tobago und die Inseln vor der Küste Venezuelas. Jede dieser Inseln hat ihren eigenen Charme und beeindruckt mit ihrer eigenen Geschichte und kulturellen Höhepunkten. Eine Eigenheit stellen die französischen Inseln mit ihrer Zugehörigkeit zu Frankreich als Überseeterritorium dar. Damit sind diese Inseln ein Teil der Europäischen Union.


Höhepunkte

Möglichkeiten zur Kombination einer Karibikkreuzfahrt bietet die Verbindung mit einem Badeurlaub oder auch mit einer USA-Rundreise.


Besonderheiten

kari caymen inhaltAls Attraktion gelten die Private Islands. Hierbei handelt es sich um private, reedereieigene Inseln oder Privatstrände. Beispielsweise betreibt Royal Caribbean International zwei Privatstrände: Labadee, ein Küstenteil im Norden von Haiti und Coco Cay, eine Privatinsel (Berry Islands) in der Region der Bahamas. Diese werden von den RCI-Schiffen regelmäßig auf den Routen in der Karibik und in den Bahamas angefahren. Jede Insel hat mehrere Strände, Überdachungen zum Essen, sanitäre Einrichtungen, Clubsessel und Palmen.

Die Ostküste der USA und Kanada ist ein in Deutschland wenig bekanntes Fahrtgebiet. Jedoch wird es in den letzten Jahren zunehmend nachgefragt, daher finden sich auch Kreuzfahrtangebote deutscher Seereiseveranstalter. Befahren wird das Gebiet hauptsächlich von großen internationalen Reedereien. Es zieht sich von Florida die Küste der USA entlang, an großen Hafenstädten wie New York und Boston vorbei, weiter nach Norden zur kanadischen Küste, den St. Lorenz-Strom entlang bis nach Neufundland. Weiterhin schließt es die Bermudas mit ein.
Typische Routen verlaufen dabei ab New York in die kanadischen Gewässer nach Norden oder in die karibischen Gewässer nach Süden. Hierbei ist oft auch eine Fahrt zu den Bermuda-Inseln Teil der Route. Das Fahrtgebiet wird mit Positionierungsfahrten der Kreuzfahrtschiffe auch nach und von Europa bedient.
Die beste Reisezeit ist der nordamerikanische Sommer und Herbst von April bis November. Als Besonderheit und sehr beliebte Reisezeit gilt der Herbst an der amerikanischen Nordostküste entlang der Neuengland-Staaten. Zu dieser Zeit beeindruckt der farbenprächtige sogenannte „Indian Summer“. Eine weitere Attraktion ist die Einfahrt in New York, vorbei an der Statue of Liberty nach Manhattan.

Die Westküste Kanadas und Alaska wird durch die großen Reedereien jährlich von tausenden Kreuzfahrtgästen besucht. In diesem Fahrtgebiet sind fast nur englischsprachige Schiffe unterwegs, wie beispielsweise die der Holland America Line, Princess Cruises, NCL und Celebrity Cruises. Wenige Kreuzfahrtgebiete haben so dramatisch beeindruckende Landschaften wie Alaska mit seinem klaren und sauberen Himmel, weißblauen Gletschern sowie unberührten natürlichen Küsten und Buchten. Daher zählt Alaska zu einem der am stärksten wachsenden Kreuzfahrtdestinationen. Auch immer mehr deutsche Gäste nutzen das Angebot, um die Küste mit ihren Naturschönheiten kennenzulernen.
Für eine Kreuzfahrt gibt es zwei vorherrschende Routen. Die Gletscherkreuzfahrten der Inside-Passage führen von Vancouver entlang der inneren Küstengewässer durch natürliche Kanäle und vorbei an zahlreichen Inseln nach Norden bis zum Glacier-Bay-Nationalpark. Wendepunkt der Reise ist Skagway und somit wieder zurück zum Ausgangspunkt mit insgesamt drei bis vier Stopps.
Die zweite Route ist eine Einwegkreuzfahrt von Vancouver nach Anchorage oder umgekehrt. Dabei werden einige der Stationen wie auf der Inside-Passage besucht sowie weiter nördlich der Hubbard Gletscher, der College Fjord und der Prince William Sound. Die Reisen dauern sieben bzw. zehn bis zwölf Tage. Alaska-Reisen finden hauptsächlich in den Monaten Mai bis September statt.
Als Besonderheit gilt eine längere Kreuzfahrt entlang der gesamten Westküste Nordamerikas. Dabei lassen sich verschiedene Klimazonen erleben. Von der Sub-Arktis mit gewaltigen Eisbergen und Schneefeldern bis in die tropischen Gewässer Mittelamerikas mit weitläufigen Badestränden und heißen Temperaturen.

Das Kreuzfahrtgeschehen an den Westküsten der USA und Mexiko ist beherrscht von den Eindrücken einer mexikanischen Fiesta. Die Attraktionen einer Seereise entlang der mexikanischen Pazifikküste sind Sonne und Sand sowie großartige Einkaufsmöglichkeiten und hervorragendes Essen. Die Kreuzfahrten werden mehrheitlich von US-amerikanischen Reedereien der Zeitgemäßen Kreuzfahrt angeboten. Sie beginnen und enden in Los Angeles bzw. San Diego. Hierbei gibt es drei typische Fahrtrouten. Eine kurze Kreuzfahrt von drei bis vier Tagen Dauer, oft auch eine verlängerte Wochenendfahrt führt in die lebhafte mexikanische Stadt Ensenada und nach Catalina Island. Eine zweite Route führt an die „mexikanische Riviera“, von Kalifornien nach Acapulco oder umgekehrt. Dabei werden in Mexiko die Häfen Cabo San Lucas, Mazatlan und Puerto Vallarta besucht.
Eine dritte Route besteht aus einer Turnuskreuzfahrt zu mexikanischen Zielen. Sie beginnt und endet in Los Angeles bei einer einwöchigen Dauer. Kalifornien und Mexiko sind Ganzjahresziele.
Kreuzfahrten von oder nach Mexiko sind oft kombiniert mit einer Fahrt durch den Panamakanal für Schiffe, die das Fahrtgebiet zwischen der Karibik und der Westküste Nordamerikas wechseln. Die Kanaldurchfahrt stellt hierbei einen Höhepunkt der Reise dar und ist die schnellste Verbindung sowie der kürzeste Weg zwischen der amerikanischen Westküste und der Karibik. Eine Fahrt durch den Panamakanal ist an keine Jahreszeit gebunden.