Flussfahrten mit exotischem Charakter sind im nördlichen Teil des amerikanischen Doppelkontinents auf kanadischen und US-amerikanischen Strömen vorzufinden. An dieser Stelle sollen der Mississippi, der Columbia River mit seinem Nebenfluss Snake River und der Eriekanal beschrieben werden.
Mississippi
„The Mississippi is well worth reading about. It is not a commonplace river, but on the contrary is in all ways remarkable” – Mit diesem Auszug aus dem Buch “Life on the Mississippi” wird der wohl bekannteste Fluss der Vereinigten Staaten von Amerika bereits sehr treffend vom Autor Mark Twain beschrieben. Mit einer Länge von 3.778 km und einem Einzugsgebiet, das beinahe 40% des Staatsgebiets der USA ausmacht, besitzt der Mississippi mit seinen Nebenflüssen enorme Ausmaße. Der Strom ist der längste des Staatsgebietes und durchquert vom hohen Norden her die US-Bundesstaaten Minnesota, Wisconsin, Iowa, Illinois, Missouri, Kentucky, Arkansas, Tennessee, Mississippi und Louisiana auf dem Weg zur Mündung im Golf von Mexiko. Der Ursprung des Flusses ist beim Lake Itasca zu finden, an dem er aus einem kleinen Bach entspringt.
Im Jahr 1807 wurde der erste Raddampfer in Betrieb genommen, nur fünf Jahre später fuhr der Schaufelraddampfer „New Orleans“ schon regelmäßig im Linienverkehr zwischen Pittsburgh und New Orleans. Um 1850 fuhren bereits mehr als 1000 dieser sogenannten „Steamer“ den Mississippi flußauf- und abwärts, meist beladen mit Baumwolle, Holzwaren, aber auch menschlicher Fracht in Form von Sklaven, welche zwischen Memphis und St. Louis für die Baumwollplantagen befördert wurden. Von der Mündung des Flusses aus in New Orleans wurde das „weiße Gold“ dann meist weiter nach Europa exportiert und der „Ol’Man River“ entwickelte sich zum bedeutendsten Handelsweg im Süden. Die nicht einfach manövrierbaren Schiffe wurden jedoch öfters in Unglücke verwickelt, da treibende Baumstämme und explodierende Dampfkessel nicht von seltener Natur waren. Dies führte meist zum Tode der an die Bootsspanten gefesselten Sklaven.
Heute bietet unter anderem die America Cruise Line Fahrten auf dem Mississippi an:
Columbia & Snake River
Die Quelle des Columbia River ist in den kanadischen Rocky Mountains zu finden, von wo aus er dem Columbia Lake entspringt. Der 1200 km lange Strom durchquert auf seinem Weg in den Pazifischen Ozean Teile der Rocky Mountains und Selkirk Mountains, ehe er die Grenze zu den USA beim Bundesstaat Washington erreicht, um sich anschließend nach der Passage um das Kaskadengebirge mit dem Snake River zu vereinen. Aus der über fünf Kilometer breiten Mündung entleert sich das Flusssystem mit 7,6 Millionen Liter Wasser pro Sekunde in den Pazifik – der Columbia River ist damit der viertgrößte Strom auf dem nordamerikanischen Kontinent. Die ‚Queen of the West‘, eine Replik historischer Schaufelraddampfer, bedient die berühmte Route auf dem Columbia und Snake River, die schon die amerikanischen Pioniere Lewis und Clark im Rahmen der „Corps of Discovery Expedition“ vor über 200 Jahren entdeckt haben. Während der achttägigen Reise kreuzt das Schiff zwischen Portland/Oregon und Clarkston/Washington entlang einer Umgebungslandschaft, welche von Bergen, Wäldern, Wasserfällen sowie Schluchten geprägt ist, welche zu den tiefsten der Welt zählen.
Erikanal & Große Seen
Der im Jahr 1825 fertig gestellte Eriekanal verbindet Albany am Hudson River mit Buffalo am Lake Erie, einem der fünf Großen Seen Nordamerikas. Auf einer Länge von ca. 584 km wurden 170 Höhenmeter mit insgesamt 83 – heute sind es noch 35 - Schleusen überwunden. Der Kanal nahm nach seiner Fertigstellung eine wesentliche Rolle bezüglich des Warentransports in Richtung New York City ein und es konnten verglichen mit dem Landweg bis zu 95% der Transportkosten eingespart werden. Heute ist der mittlerweile für moderne Transportschiffe zu klein bemessene Wasserweg nur noch für den Tourismus von Bedeutung. Der Kanal ist während der Winterzeit nicht schiffbar, da das Wasser zu dieser Jahreszeit abgelassen wird und nötige Reparaturen an Schleusen nur so möglich sind.
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